Ein wichtiges Bedürfnis
Für uns ist es manchmal schwer zu glauben, dass selbst die aktivsten und sportlichsten Vierbeiner ein sehr ausgeprägtes und für sie überlebenswichtiges Schlafbedürfnis haben. Tatsächlich belegen Studien, dass ein Hund genetisch bedingt ungefähr so viel Schlaf wie eine Katze benötigt, um gesund und vital zu bleiben. Komisch, dass unsere Fellnasen trotzdem eigentlich immer aktiv an unserer Seite sind. Sie würden sich doch wie Katzen einfach zurückziehen, wenn sie müde sind, oder nicht?
Nein! Die Züchtung und die Erwartungshaltung der Menschen, in einem Hund immer einen abenteuerlustigen Begleiter an ihrer Seite zu haben, haben den Hund so verändert, dass er zwar das Bedürfnis nach Ruhe und Schlaf verspürt, es aber nicht einfordert.
Aus diesem Grund liegt es an Dir als Halter, dafür zu sorgen, dass Dein Liebling immer genügend Schlaf-, Ruhe- und Dösepausen bekommt, damit er nicht in einen langfristigen Übermüdungszustand verfällt! Feste Schlafenszeiten können Dir, aber auch Deinem Vierbeiner als Gewohnheitstier, bei der Einhaltung der Ruhephasen sehr gut helfen.
Wie zeigt sich diese Übermüdung?
Ähnlich wie wir Menschen, wird der Vierbeiner zuerst hyperaktiv und nervös, danach außerdem zunehmend unkonzentrierter und dadurch sogar motorisch auffällig. Beim Hund kommt bei Schlafmangel außerdem die Möglichkeit hinzu, dass sich Hauterkrankungen, Autoimmunerkrankungen oder Allergien bilden.
Was ist denn genug Schlaf?
Vielleicht hast Du Dir die Frage, wie lange der Vierbeiner schlafen sollte auch schon gestellt? Die überraschende Antwort ist, dass ein ausgewachsener Hund ganze 17 bis 20 Stunden am Tag schlafen oder dösen sollte. Bei Welpen oder Senioren sind es sogar 22 Stunden! Wie gut hast Du geschätzt oder wusstest Du das bereits?
Diese Zahlen setzen sich aus 12 Stunden des leichten Schlafes zusammen, in dem das Tier seine Umgebung immer noch wahrnimmt und innerhalb von Sekunden wieder einsatzbereit sein kann und 10 Stunden des tiefen Schlafes. In dieser Phase werden, wie bei uns Zweibeinern, die Körperfunktionen und die Gehirnaktivität heruntergefahren. Das stellt die einzige Möglichkeit für den Hund dar, durch Träumen das Erlebte und Gelernte des Tages zu verarbeiten.
Hast Du schon einmal beobachtet, wie Dein Hund im Schlaf anfängt zu strampeln, wuff-Laute von sich gibt oder die Augen etwas geöffnet hat? Es ist gut möglich, dass er in solchen Momenten im Traum gerade zum Beispiel einem Kaninchen nachjagt und im Schlaf sozusagen „mitläuft“! Aus dieser REM-Schlaf-Phase (rapid-eye-movement), solltest Du Deinen Liebling wenn möglich nicht wecken! Du kennst es bestimmt von Dir selbst, dass Du nach dem Aufwachen nicht immer genau trennen kannst, was Traum und was Realität ist. Obwohl Hunde sich vermutlich nicht aktiv an das Geträumte zurückerinnern können, geht es ihnen genauso. Deine Fellnase wird sich wahrscheinlich erschrecken und im schlimmsten Fall bedroht fühlen und dich im Affekt beißen – Du weißt ja nie, was er gerade träumt.
Mein Hund schnarcht
Ja, das kann tatsächlich vorkommen. Hierbei wird unterschieden in die Schlafschnarcher, die nur in der Tiefschlaf- und REM-Schlaf-Phase schnarchen und die Handicap-Schnarcher, die entweder vorübergehend oder dauerhaft schnarchen, was an einer Erkältung und den damit zusammenhängenden blockierten Nasenwegen liegen kann. Letzteres passiert bei uns Zweibeinern ja auch schnell. Hast Du allerdings einen Vierbeiner einer kurzschnäuzigen Rasse, wie einen Mops oder eine Bulldogge adoptiert, musst Du auch mit einem dauerhaften Schnarchen rechnen, denn diese Rassen leiden häufig unter Atemproblemen.
Wie schläft Dein Hund?
Die liebste Schlafposition der meisten Fellnasen ist die „Kugel“, in die sie sich in halbseitiger Bauchlage mit angewinkelten Beinen und der Schnauze in Richtung Schwanz zusammenrollen. Warum? Das ist in der Evolution begründet, denn die wilden Artgenossen der Hunde, schützen auf diese Weise ihren Bauch und somit wichtige Organe und speichern gleichzeitig Körperwärme.
Fühlt sich Dein Liebling bei Dir aber besonders wohl und sicher, kann es tatsächlich auch passieren, dass er gerne auf dem Rücken schläft, seine Beine von sich streckt und sein Bäuchlein völlig ungeschützt ist. Oder schläft Dein Hund am liebsten, wie ein Mensch im Hundekörbchen oder –bett mit flauschigem Kissen und in eine Decke gekuschelt?
Der richtige Schlafplatz
Egal, ob Hundebett oder -körbchen, Dein Vierbeiner sollte am besten mehrere Schlafplätze zur Verfügung haben, zwischen denen er wechseln kann. Für einen entspannten Schlaf ist es jedoch wichtig, dass der Schlafplatz abseits von Reizen wie dem Alltagstrubel der Menschen oder auch Spielzeugen ist, keine Zugluft oder direkte Sonneneinstrahlung abbekommt und für den Liegekomfort des Vierbeiners gesorgt ist. Dabei ist es natürlich individuell, ob Dein Hund, wie viele Welpen oder ängstliche Fellnasen, den schützenden Hundekorb bevorzugt oder das gerade für große Rassen geeignete Hundebett oder –kissen. Am besten lässt Du dich dazu im Zoofachhandel beraten, denn neben Qualität und Langlebigkeit, ist es auch wichtig, dass der Untergrund weder zu hart, noch zu weich ist. Überlege Dir bitte außerdem frühzeitig, ob Dein Liebling als Welpe neben Dir in Deinem Bett schlafen darf, denn irgendwann wird er größer sein und dementsprechend mehr Platz in Deinem Bett einnehmen. Möchtest Du ihm zu diesem Zeitpunkt allerdings einen neuen Schlafplatz zuweisen, wird er das plötzliche Verbot mit Sicherheit nicht verstehen können.