Verstehen statt Strafen
Es gibt viele Gründe für das scheinbar willkürliche Urinieren von Vierbeinern. Wenn Du die richtige Ursache finden kannst, muss die Unsauberkeit aber kein unlösbares Problem sein.
Hierfür solltest Du bei plötzlich auftretender Unsauberkeit als erstes eine*n Tierarzt/-ärztin aufsuchen, um abzuklären, ob es sich um eine organische Ursache handelt. Wenn diese zweifelsfrei ausgeschlossen werden kann, solltest Du das Umfeld, bzw. das Seelenleben Deines Lieblings genauer unter die Lupe nehmen.
Seid ihr beispielsweise umgezogen, oder ist ein neuer vierbeiniger Rivale in der Nachbarschaft aufgetaucht? Selbstbewusste Hunde reagieren hier mit verstärktem Markieren des eigenen Reviers, während derartige Veränderungen sensiblere Vertreter eher einschüchtern können. Das führt dann dazu, dass sie im Freien keine Duftmarken mehr hinterlassen möchten. Obwohl sich diese Unsicherheit meist nach einer Eingewöhnungszeit von selbst legt, ist es empfehlenswert, wenn Du immer wieder neue Spazierwege, auch außerhalb seines Reviers mit Deinem Vierbeiner ausprobierst.
Überstandene Krankheit
Es gibt auch Vierbeiner, die den eigentlich überstandenen Schmerz nach einer ausgeheilten Blasenentzündung oder Verstopfung mit der Angst vor dem Toilettengang verbinden. Hier solltest Du Ruhe bewahren, ihm gut zureden und die erfolgreiche Erledigung des Geschäftes intensiv loben. Nach und nach wird sich der einstige Patient wieder an ein schmerzfreies Lösen erinnern.
Eifersucht als Grund für Unsauberkeit
Ein Hund, der während einer Krankheitsphase sehr verwöhnt wurde oder nun sein Heim mit anderen Mitbewohnern teilen muss, spielt sich mit dem Urinieren im Haus ganz schnell in den Vordergrund. In diesem Fall solltest Du die Pfütze und den Übeltäter zunächst ignorieren und die Hinterlassenschaft erst entfernen, wenn der Vierbeiner nicht dabei ist. Ansonsten wird der Hund, der nicht mehr im Mittelpunkt steht, womöglich weiterhin versuchen, durch Demonstrationspfützen an Aufmerksamkeit zu gelangen. Am besten besucht ihr zusätzlich eine gute Hundeschule, denn auch ein gezieltes Training kann helfen, die Markierungen innerhalb der heimischen vier Wände zu unterlassen.
Feste Gassi-Zeiten
Es könnte auch sein, dass Dein Liebling besonders clever ist und längere Spaziergänge erzwingen möchte, indem er sein Geschäft möglichst lange herauszögert. Helfen können hierbei feste Gassi-Zeiten, wobei Du bei jedem Spaziergang möglichst noch zehn Minuten weitergehen solltest, nachdem der Hund sich gelöst hat.
Auch Hunde, die viel allein zuhause sind, versuchen durch die Unsauberkeit möglicherweise, mehr Beachtung zu erlangen. Du solltest Dich in diesem Fall intensiver mit Deinem tierischen Freund beschäftigen. Ausgiebige Spiel-, Schmuse- und Spaziergehphasen sind ein tägliches Muss für einen ausgeglichenen Hund.
Strafmaßnahmen sind tabu
Zu keinem Zeitpunkt darf die plötzliche Unsauberkeit mit Strafen gemaßregelt werden. Wichtig ist es, der Ursache auf den Grund zu gehen und zu verstehen, weshalb es zur Unsauberkeit des tierischen Lieblings kommt. Auch hier können erfahrene Hundetrainer*innen hilfreiche Unterstützung leisten.