Botschaften verstehen
Bereits im zwischenmenschlichen Bereich ist es manchmal gar nicht so einfach, alle Worte, Laute, die Mimik und Gestik der anderen Person richtig zu deuten. Trotzdem denken viele Menschen, dass die Kommunikation zwischen Mensch und Hund doch gar nicht so schwierig sein kann. Aber hast Du die Botschaft Deines Vierbeiners nicht auch schon einmal falsch verstanden oder er Deine?
Wie der Hund „spricht“
Klar ist, dass Hunde sich untereinander sehr schnell verstehen können, während wir Menschen unsere Fellnasen genau und mit viel Feingefühl beobachten müssen, um sie zu verstehen. Nicht nur die Laute Deines Vierbeiners sind entscheidend, sondern auch die Mimik, Kopfhaltung und Körpersprache müssen beachtet werden. Hunde sprechen mit dem ganzen Körper und kombinieren so eine Vielzahl an Signalen zu einer Botschaft. Diese Signale können jedoch auch sehr kurz oder fein sein und schnell wechseln, sodass es für Dich schwierig werden kann, sie zu erkennen und richtig zu interpretieren. Klar ist, dass auch die Situation relevant für die Deutung hündischer Botschaften ist und es zudem eine Rolle spielt, ob Dein Liebling sich an einen Artgenossen oder an einen Menschen richtet. Das Wichtigste dabei, Deinen Vierbeiner richtig zu verstehen ist aber, ihn nicht zu vermenschlichen, sondern sich zu überlegen, wie er denken könnte!
Neben der Körper- ist auch die Lautsprache eine wichtige Art der Verständigung für unsere Hunde. Vielleicht nervt Dich das Bellen Deines Vierbeiners ab und zu, doch wusstest Du, dass es eine Hypothese gibt, die besagt, dass es sein könnte, dass der Hund das Bellen eigens für uns Menschen entwickelt hat, da ihre Verwandten, die Wölfe, so gut wie gar nicht bellen? Ob in Spiellaune, fröhlich, aggressiv oder ängstlich, Bellen klingt – je nach Situation – sehr unterschiedlich und verrät in jedem Fall viel über die Gemütslage Deines Vierbeiners.
Andere Kommunikationslaute, die Du bei Deinem Vierbeiner sicher schon einmal gehört hast, sind das Winseln und das Knurren. Knurren gilt als Warnsignal, bei dem Du jedoch darauf achten solltest, ob es aus Angst oder Aggressivität heraus erfolgt. Das erkennst Du im Zusammenhang mit seiner Körpersprache. Ebenso kann das Winseln ganz unterschiedliche Ursachen haben: sei es bei der Begrüßung vor Freude, aus Langeweile, aus Unbehagen oder aus Ungeduld, dass Du das Spielzeug, das Du in Deiner Hand hältst, noch nicht geworfen hast. Auch hier ist es wichtig, dass Du die Gesamtsituation betrachtest, aus der heraus sich die richtige Deutung der Situation erkennen lässt.
Egal mit welchen Ausdrucksmöglichkeiten Dir Dein Vierbeiner begegnet, wenn Du erfolgreich mit Deiner Fellnase kommunizieren möchtest, musst Du die Hundesprache erlernen, um auf die jeweiligen Situationen angemessen reagieren zu können. Genau hinschauen heißt also die Devise!
Es lässt sich keine Aussage treffen…
… werden die einzelnen Signale isoliert betrachtet. Nur im Gesamteindruck samt dazugehöriger Situation lassen sich Botschaften richtig deuten!
Verstehst du mich?
Wahrscheinlich sprichst Du wie selbstverständlich mit Deinem tierischen Freund, so wie er auch den ganzen Tag über mit Dir kommuniziert. Doch wie verstehen Hunde eigentlich unsere Botschaften? Sicher ist Dir bewusst, dass Hunde anders denken als wir Menschen. Deshalb ist es wichtig, dass Du Dich in seine Welt versetzt, wenn Du möchtest, dass er auf Deine Worte reagiert und Deine Botschaften so gestaltest, dass sie richtig bei dem Vierbeiner ankommen. Praktischerweise sind Hunde erstklassige Beobachter, die sich unter Artgenossen über die Körpersprache verständigen und deshalb auch bei uns Menschen sehr genau auf die Körpersprache achten. Bedenke jedoch, dass sie unsere Verhaltensweisen und Reaktionen natürlich auf ihre eigene Art lesen und deuten, wodurch es zu Missverständnissen kommen kann, weil vieles aus Hundesicht einen anderen Sinn ergibt als aus menschlicher Sicht. So kann es sein, dass Du mit Deinem Verhalten in manchen Situationen versehentlich genau das Gegenteil von dem bewirkst, was Du ursprünglich wolltest.
Ein weiterer entscheidender Faktor, den Du bei der Kommunikation berücksichtigen solltest, ist Deine Stimme. Der wichtigste Grundsatz bei der richtigen Verwendung Deiner Stimme ist „Qualität vor Quantität“! Wenn Du viel sagst, wird es für Deinen tierischen Freund schwieriger, das Entscheidende herauszuhören, sodass er nicht mehr auf das Gesagte achten wird. Ob Motivieren, Korrigieren oder das Erteilen von Kommandos, aus der menschlichen Stimmlage muss für den Hund das Wesentliche gut herauszuhören sein, nur so kann er die Botschaft auch verstehen.
Insgesamt ist es also wichtig, dass Du Deine Körpersprache und Deine Stimme immer passend miteinander kombiniest und auf die jeweilige Situation abstimmst. Weil der Hund Dich als komplettes Erscheinungsbild wahrnimmt, wird Deine Botschaft nur dann richtig ankommen und das erwünschte Verhalten erzeugen.
Auch, wenn die Kommunikation mit dem Vierbeiner nicht immer reibungslos und ohne Missverständnisse abläuft, sollte das sichere gegenseitige Verständnis nicht nur ein Wunsch-Gedanke, sondern Dein Ziel für ein harmonisches Miteinander sein. Wenn Du Dich darauf einlässt, wirst Du schnell feststellen, dass die vielfältige Laut- und Körpersprache eines Hundes gar nicht so schwer zu erlernen und die richtige Kommunikation für Zwei- wie auch Vierbeiner eine Bereicherung fürs gemeinsame Leben ist – garantiert!