Sicherlich hast du auch schon mal den Satz gehört „Die Hunde regeln das unter sich“, wenn es zu Streitigkeiten zwischen Artgenossen kommt. Oft geht dieser Satz einher mit der Meinung, dass die Hunde eine Rangordnung untereinander ausmachen müssen. Warum das ein veraltetes Gerücht ist, dass sich leider immer noch hartnäckig in der Hundewelt hält, verraten wir dir hier.
Im Grunde ist es ganz einfach zu verstehen, warum du deinen Hund eben nicht alles alleine regeln lassen solltest. Das fängt schon in der Welpenschule an, wenn sich ein oder mehrere Artgenossen auf deinen Hund einschießen und ihn drangsalieren. Mobbing gibt es auch in der Hundewelt! Dann nicht einzugreifen und deinem Welpen Schutz und Sicherheit zu geben, ist eine vergeudete Chance, die Bindung zu deinem Hund zu stärken. Denn was ist schon ein Rudelchef, auf dessen Unterstützung man sich im Zweifelsfall gar nicht verlassen kann?
Sucht dein Hund also Schutz bei dir oder du merkst, dass er mit einer Situation überfordert ist, solltest du ihm auf jeden Fall beistehen. Sonst kann es sein, dass er lernt, solche Situationen allein regeln zu müssen und ungefragt selbst entscheidet. Das kann beim erwachsenen Hund schnell zum Problem werden, wenn er z.B. zu einem Leinenrambo wird oder Artgenossen generell aggressiv gegenüber tritt.
Wenn du merkst, dass dein Hund sich in einer Situation nicht wohl fühlt, ist es deine Aufgabe als Rudelführer, ihn daraus zu befreien. Biete ihm Schutz vor den anderen Hunden und wenn die Stimmung sich nicht entspannt, gehe lieber weiter. Du wirst sehen, dein Hund wird es zu schätzen wissen, dass du dich in seinem Sinne für ihn eingesetzt hast. Das stärkt das Vertrauen und die Bindung zwischen euch.
Der stärkste, aggressivste oder dominanteste Hund ist übrigens keineswegs automatisch der ranghöhere. Hündische Rudelchefs zeichnen sich eher durch Souveränität und Gelassenheit aus.