Bestimmt hatte auch Dein Vierbeiner schon einmal Durchfall, denn das ist ein sehr häufiger Grund, aus dem Haustierhalter*innen tierärztliche Praxen aufsuchen. Nicht zu unterschätzen ist aber auch das andere Extrem: die ausbleibende Kotentleerung, bzw. Schwierigkeiten beim Kotabsatz.
Wusstest Du, dass auch ein Knochen, der Hunden erst einmal eine Freude macht, sie beschäftigt und zu ihrer ausgewogenen Ernährung beiträgt, gesundheitliche Gefahren birgt? Der heißbegehrte Snack kann besonders bei älteren, übergewichtigen und trägen Hunden zu einer Kotanschoppung im Dickdarm führen, die auch Koprostase genannt wird. Mit dem Alter vergrößert sich in der Regel die Prostata und engt dann den Durchgang durch die Beckenhöhle ein. Übergewicht und Trägheit wirken sich negativ auf die Verdauung aus, sodass der Kot sich länger im Darm befinden und ihm Flüssigkeit entzogen wird. Dadurch, dass er dann immer weiter eindickt, wird der Kotabsatz entsprechend schwieriger. Der sogenannte Knochenkot hat eine Konsistenz von zusammengebackenem grobem Sand, sodass die Oberfläche der Kotballen wie Schmirgelpapier auf die empfindliche Darmschleimhaut wirkt. Sicher kannst Du Dir vorstellen, dass der Kotabsatz dementsprechend schmerzhaft ist und sich einige Tiere das „große Geschäft“ lieber verkneifen. Das führt allerdings nach einigen Tagen wiederum zu Bauchschmerzen und Schlappheit des Hundes. Im Idealfall kann ein Einlauf helfen, manchmal ist hingegen eine Darmspülung in Narkose oder eine operative Entfernung des harten Kots notwendig.
Ein weiterer Grund für die Veränderung der Kotkonsistenz, sodass sie entweder zu weich oder zu hart ist, kann eine zu drastische Futterumstellung sein. Auslöser können dann Zusatz- bzw. Konservierungsmittel oder bestimmte Inhaltsstoffe – meist Eiweißkomponenten – und damit verbundene Unverträglichkeiten sein.
Wichtig ist auch, dass Du besonders bei einem jungen, neugierigen Vierbeiner darauf achtest, dass er nichts frisst, das nicht für ihn bestimmt ist, wie z. B. Kinderspielzeug, Pflanzenteile oder Essensreste. Auch dadurch kann der Darmkanal eingeengt und der Kot angeschoppt werden. Dasselbe kann auch bei Tumoren im Bauchraum passieren. Wenn der Durchgang komplett versperrt ist, wird es Deinem Vierbeiner mit der Zeit immer schlechter gehen. Hier handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der schnellstmöglich chirurgisch beseitigt werden muss.