Der „richtige“ Hund für mich
Passend zur Bezeichnung „der beste Freund des Menschen“ gehören Hunde zu den beliebtesten Haustieren überhaupt. Laut Statistiken lebten im vergangenen Jahr rund 10,3 Millionen Hunde in deutschen Haushalten. Hierbei haben natürlich alle Tierhalter*innen ihre eigenen Vorlieben, zum Beispiel bezüglich der Frage, ob es ein Rasse- oder Mischlingshund sein soll. Selbstverständlich kann die Frage nach dem „richtigen“ Hund auch gar nicht pauschal beantwortet werden. Es ist wichtig, bei der Auswahl genau auf die ganz individuellen Wünsche und Ansprüche zu achten und auch die eigenen Lebensumstände zu berücksichtigen. Es macht für den Vierbeiner einen großen Unterschied, ob er in einen Singlehaushalt oder eine Familie mit Kindern adoptiert wird. Außerdem solltest Du den Einfluss Deines Wohnortes auf das tierische Familienmitglied beachten. Lebst Du eher ländlich oder mitten in der Stadt? Informiere Dich im Vorfeld gründlich über die zahlreichen Aspekte, die Dein Zusammenleben mit einem Hund beeinflussen können und wäge ehrlich ab, wie Du dieses Leben gestalten möchtest und kannst.
Die Entscheidung für einen Rassehund
Zwar ist jeder Hund in seiner Persönlichkeit und seinen Talenten individuell, doch trotzdem ist durch seine Rasse nicht nur sein Erscheinungsbild, sondern auch ein Stückweit sein wahrscheinlicher Charakter vorhersehbar. Rassehunde erfüllen bestimme Kriterien, so kannst Du Dich vor der Entscheidung für einen bestimmten Vierbeiner erst einmal über typische Merkmale in Bezug auf das Aussehen, das Wesen und die möglichen rassetypischen Erkrankungen informieren. Abgesehen von Deinen Ansprüchen an einen tierischen Freund ist es natürlich auch wichtig, dass Du über seine Anforderungen Bescheid weißt. Gesellschaftshunde zum Beispiel sind in der Regel unkomplizierte Begleiter, die seit Jahrhunderten als treuer und angenehmer Gefährte des Menschen gezüchtet wurden. Es gibt aber auch Rassehunde mit einem starken Schutz- und Hütetrieb oder einem ausgeprägten Jagdinstinkt, die nicht nur eine sichere Führung verlangen, sondern bei denen Du auch besonders auf eine artgerechte Auslastung achten musst. Diese Hunderassen gehören eher in die Hände erfahrener Hundehalter*innen.
Auch wichtig zu beachten ist, dass es nicht nur individuelle und Unterschiede zwischen den Rassen gibt, sondern auch zwischen Zuchtlinien innerhalb einer Rasse. Hast Du schonmal etwas von sogenannten Show- bzw. Arbeitslinien gehört? Bei der Zucht von Hunden einer Arbeitslinie wird vor allem auf eine maximale Arbeitsleistung entsprechend ihrer rassetypischen Veranlagung geachtet, zum Beispiel wenn der Vierbeiner fürs Jagen oder als Schutzhund abgerichtet werden soll. Bei der Showlinie liegt der Fokus hingegen auf äußeren Merkmalen der Tiere.
Woran erkenne ich eine*n gute*n Züchter*in?
Wenn Du Dich für einen Rassehund entscheidest, solltest Du unbedingt darauf achten, dass der/die Züchter*in seriös ist. Bei der Auswahl können Dir lokale Hundevereine oder auch Rassehundevereine helfen. Idealerweise ist der/die Züchter*in Mitglied eines dem Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) angeschlossenen Zuchtvereines.
Hast Du Dir eine*n Züchter*in ausgesucht, werden Dir beim Besuch dort einige Fragen gestellt, die Du unbedingt ehrlich beantworten solltest. Ein*e gute*r Züchter*in wird nicht nur auf den Verkauf der Welpen aus sein, sondern über Fragen zu Deinen persönlichen Lebensverhältnissen und den Haltungsbedingungen auch sicherstellen wollen, dass der Vierbeiner in gute Hände kommt. Der/die Züchter*in sollte dazu in der Lage sein einzuschätzen, ob Du und Dein ausgewählter Vierbeiner zueinanderpasst. Andersherum ist es natürlich auch ein Qualitätsmerkmal, ob der/die Züchter*in Dir auch Deine Fragen beantworten kann, selbst fachliche Kompetenz und komplexes Wissen über die zu vermittelnden Hunde besitzt. Du solltest alle wesentlichen Informationen zu den Zuchtrüden erfahren, sowie die Möglichkeit zur Einsicht in die Zuchtzulassungsunterlagen der Hündin erhalten.
Mischlingshunde – wahre Unikate
Vielleicht gehörst Du aber auch zu denjenigen, die sich ganz bewusst lieber für einen Mischlingshund entscheiden? Ihre Abstammung ist in vielen Fällen nicht bekannt und mindestens zwei Rassehunde, deren Rassen häufig nur vermutet werden können, stecken in dem vierbeinigen Mix. Mitunter gibt zwar das Äußere einige Anhaltspunkte für die gekreuzten Rassen, es kann aber auch sehr leicht in die Irre führen.
Hast Du auch schon einmal gelesen, dass Mischlingshunde gesünder und robuster sein sollen als Rassehunde? Hier ist es wichtig zu wissen, dass es keine empirische Erkenntnis darüber gibt. Es steht aber fest, dass Rassehunde aufgrund des Zuchtverhaltens zu rassetypischen Erkrankungen neigen, bei denen in erster Linie die Gelenke in Mitleidenschaft gezogen werden. Oft treten aber auch rassetypische Stoffwechselstörungen wie Diabetes oder eine chronische Schwächung des Immunsystems auf. Diese Erbkrankheiten treten bei Mischlingen durchaus seltener auf, weil ihr Genpool besser ausgestattet ist, dennoch sind auch sie vor Krankheiten nicht geschützt. Eine Garantie auf eine absolute Vitalität ist nicht möglich.
Individuelle Persönlichkeit
Wie bereits erwähnt ist es wichtig zu beachten, dass egal ob Mischling oder Rassevertreter, jeder vierbeinige Schützling ein individuelles Lebewesen ist, das viel Liebe, Aufmerksamkeit und Zuwendung benötigt. Auch zu berücksichtigen ist, dass niemals die gute Erziehung vernachlässigt werden darf und immer Du den Ton angeben solltest. Eine gute Kombination aus Konsequenz und Einfühlungsvermögen hilft Dir dabei, eine vertrauensvolle Bindung zu Deinem Vierbeiner aufzubauen. So gelingt das Abenteuer Hund und gemeinsam geht es fortan durch dick und dünn.