Wir kennen sie auch von uns selbst aber was sind eigentlich Allergien und Unverträglichkeiten genau? Das Immunsystem reagiert bei einer Allergie oder Unverträglichkeit zu stark auf eigentlich harmlose Stoffe, die pflanzlich, tierisch oder chemisch sein können. Normalerweise entstehen sie genetisch bedingt, sind also angeboren. Zusätzlich beeinflusst werden sie aber auch durch die Belastung mit Umweltgiften, Stress und vielen anderen Faktoren. Wusstest Du außerdem, dass man Allergien nur auf Stoffe, sogenannte Allergene, entwickelt, mit denen man zuvor wiederholt Kontakt hatte? Der Körper bildet dabei Abwehrzellen, auch Antikörper genannt, gegen die Fremdkörper. Bei erblich vorbelasteten, sensibilisierten Tieren wird die allergische Reaktion durch Antikörper vom Typ IgE ausgelöst. Ob Dein Hund eine Allergie hat, wirst du normalerweise bereits in den ersten drei Lebensjahren bemerken, während Futtermittelunverträglichkeiten in jedem Alter auftreten können.

Symptome und Ursachen

Futtermittelunverträglichkeiten machen sich vor allem durch Magen-Darm-Probleme, wie Erbrechen, Durchfall oder Blähungen bemerkbar. Der Kontakt des Allergens mit dem IgE-Antikörper hingegen ruft verschiedene Symptome wie Juckreiz, Hautrötungen und Pusteln hervor. Diese wirst Du insbesondere im Bereich des Kopfes, an den Pfoten, Achseln und am Bauch bemerken. Weitere Folgen können Bindehautentzündungen und Atembeschwerden sein. Es gibt verschiedene Arten von Allergenen: Inhalations-, Kontakt- und Futtermittelallergene. Beispiele sind Hausstaub- und andere Milben, Pollen, Schimmelpilze, Flohspeichel und Nahrungsmitteleiweiße.

Diagnose

Bevor eine Allergie diagnostiziert wird, ist es wichtig, dass vorher andere Erkrankungen ausgeschlossen werden, da die Symptome auch bei anderen Krankheiten auftreten können, wie z.B. Parasitenbefall oder eine Magen-Darm-Grippe. Nach dem Ausschluss anderer Krankheiten durch den/die Tierarzt/-ärztin, beginnt die häufig langwierige und aufwendige Diagnose einer Allergie.

Ausschlussdiät und Provokationstest für den Hund

Bei Verdacht auf eine Futtermittelunverträglichkeit empfiehlt sich eine Ausschlussdiät, auch Eliminationsdiät genannt. Das bedeutet, dass Du bei der Fütterung über einen längeren Zeitraum von mindestens 8 Wochen einen strengen Plan einhalten musst, bei dem Futterbestandteile gefüttert werden, die Dein Liebling zuvor noch nie bekommen hat. Beispiele dafür sind seltene Fleischsorten wie Pferd, Wild, Känguru oder Strauß und als Gemüse sind Kartoffeln eine Möglichkeit. Als häufiger Auslöser von Allergien wird außerdem häufig auf Getreide verzichtet. Wenn Du die Möglichkeit hast, die Mahlzeiten Deines Lieblings in dieser Zeit selbst zuzubereiten, funktioniert die Ausschlussdiät am besten, da Du selbst bestimmen kannst, was Dein Vierbeiner zu sich nimmt. Auch spezielle Fertigfutter sind geeignet, wenn Du Dir vorher die Zusammensetzung genau durchliest. Wenn Du eine Verbesserung der Symptome feststellst, folgt nach einigen Wochen ein Provokationstest mit einer oder mehreren Zutaten, die als Allergieauslöser in Verdacht stehen. Treten die Beschwerden dann erneut auf, kannst Du von einer Unverträglichkeit auf diese Zutaten ausgehen und solltest sie selbstverständlich in Zukunft meiden. Zum Glück gibt es spezielle hypoallergene Futtermittel im Zoofachmarkt, die für diesen Fall geeignet sind. Es eignen sich vor allem Protein- und Kohlenhydratquellen, die bisher noch nicht verfüttert wurden.

Tipp

Geeignete Proteinquellen als Eiweißlieferant sind Pferd, Hirsch, Reh, Kaninchen, Ente, Lamm, Strauß, Rentier, Ziege sowie Känguru. Geeignete Kohlenhydratquellen als Energieversorgung sind gekochte Kartoffeln, afrikanische Knollenfrucht, Hirse und Couscous.