Leider leiden nicht nur manche Menschen unter Bluthochdruck, sondern auch unsere Vierbeiner können davon betroffen sein. Relevante Faktoren hierfür sind Bewegungsmangel, Übergewicht, aber auch die genetische Veranlagung. Allerdings wird der Bluthochdruck bei unseren Heimtieren anders ausgelöst als bei uns Menschen. Bei uns führt eine Verkalkung von Arterien zu der sogenannten Hypertonie, bei Hunden und Katzen jedoch ist sie fast immer die Folge einer anderen Grunderkrankung, wie Nierenversagen, eine Schilddrüsenfehlfunktion, Diabetes mellitus (=Zuckerkrankheit), Herzschwäche oder bestimmte Tumore.

Die Symptome des Bluthochdrucks sind eher unspezifisch: Nervosität, Bewegungsunlust, Gewichtsabnahme, Atemnot oder Augenveränderungen, bei denen Einblutungen in die vordere Augenkammer und weitgestellte Pupillen auftreten, die das Sehvermögen einschränken. An der Augennetzhaut dem zentralen Nervensystem und am Herzen können außerdem Folgeschäden auftreten. Weil das Herz dauerhaft überlastet ist, kommt es zu einer Herzmuskelverdickung und im schlimmsten Fall zum Platzen von Gefäßen und damit einhergehenden Blutungen.

Leider wird eine Hypertonie bei Hunden meist erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkt, weil er sich schleichend entwickelt. Für die Diagnose wird der Blutdruck, also der Druck des Blutes gegen die Gefäßwand, am Vorderbein oder Schwanzansatz auf Höhe des Herzens gemessen, indem eine Manschette so weit aufgepumpt wird, bis der Blutfluss versiegt, sodass beim Ablassen des Manschettendrucks das Fließgeräusch der Arterie hör- und somit messbar wird. Dein Liebling hat dabei keinerlei Schmerzen und die meisten Tiere tolerieren die Messung gut. Durch die Aufregung, die der Besuch bei dem/der Tierarzt/Tierärztin auslöst, ist der Blutdruck meist auch erhöht, weshalb mehrere Messungen hintereinander oder an verschiedenen Tagen in ruhiger Umgebung sinnvoll sind. Der optimale Blutdruck ist dabei abhängig von der Körpergröße des Tieres. Wird hierbei nun festgestellt, dass Dein Liebling Bluthochdruck hat, solltest Du immer auch eine Blut- und Urinuntersuchung und gegebenenfalls weitere Diagnostik (z. B. einen Herzultraschall) durchführen lassen, um herauszufinden, was den Bluthochdruck ursprünglich verursacht hat.

Es ist wichtig, bei der Behandlung primär diese Krankheitsursache zu beseitigen. Hilft dies nicht ausreichend, den Blutdruck zu senken, gibt es zudem unterschiedlich starke Medikamente, die eingesetzt werden können. Leider muss eine Hypertonie meist lebenslang therapiert und überwacht werden. Du solltest ab einem Alter von 7 Jahren routinemäßig einmal jährlich Blutdruckmessungen bei Deinem Vierbeiner durchführen lassen. Sie sind außerdem wichtig zur Überwachung des Kreislaufes während einer Narkose.