Besitzt Ihr eine Fellnase, die ständig unter Angst leidet oder hohem Stress ausgesetzt ist? Dann ist folgender Artikel sicherlich interessant für Euch! Denn wie Ihr Euch sicher denken könnt, wirkt sich dieser Zustand nicht nur negativ auf das Verhalten der sonst so lebensfreudigen Begleiter aus, sondern beeinflusst ebenso die Gesundheit des Vierbeiners.

Um das Verhalten des Fellfreundes verstehen zu können, müssen wir uns zunächst einmal mit dem Begriff „Angst“ beschäftigen. Sowohl beim Menschen als auch beim Tier handelt es sich dabei um einen ganz natürlichen Vorgang. Jeder von uns hatte schon einmal Angst. Dieser Instinkt sichert uns Zweibeinern und gerade auch unseren Vierbeinern das Überleben. Das klappt aber nur, wenn wir den Umgang mit der Angst lernen. Während der Mensch im Normalfall seine Angst in den Griff bekommen kann, sieht es beim Hund ganz anders aus. Für ihn gibt es nur entweder oder. Dabei geht es nicht um die gefühlsmäßige Angst, sondern um die Angst vor Konsequenzen, die aus einem Fehlverhalten heraus entstehen. Also ein vom Menschen gemachtes Problem.

 

Nach allem, was wir nun wissen, ist die Angst unserer Hunde ein natürlicher Reflex. Tiere, die in der Wildnis leben, hätten ohne eine gehörige Portion Angst überhaupt keine Überlebenschancen. Entsprechend tragen die Nachfahren der wilden Wölfe Ängste in sich, die genetisch bedingt oder erworben sind.

 

Vielfältige Ursachen

Fehler entstehen oft schon bei der Erziehung des Vierbeiners und nicht selten wird seine Angst einfach ignoriert. Damit beginnt ein Kreislauf, der oftmals zur Eskalation führt. Schnell können die Angstzustände des Hundes zu Aggressionen führen. Durch den erhöhten Adrenalinausstoß kommt es beim Vierbeiner zu dauerhaftem Stress. Dieser wiederum sorgt für ständig wachsende psychische und körperliche Probleme. Am Ende des Kreislaufs steht die sogenannte generalisierte Angst, unter die der Fellfreund dann leidet und selbst bei kleinsten Reizen ausflippt.

 

Doch Ihr fragt Euch sicherlich, wie es zu den Angstzuständen und dem damit verbundenen Panikverhalten kommt. Diese Frage möchten wir Euch gerne beantworten. Zum einen kann es an einer schlechten Sozialisierung in der Prägephase liegen und zum anderen sind traumatische Erlebnisse durch Misshandlung, falsche Erziehungsmethoden oder suboptimale Haltungsbedingungen Grund für ebendieses Verhalten. Krankheit oder genetische Defekte können ebenfalls dazu beitragen, dass Hunde ängstlich reagieren.

 

Hat man ein solch ängstliches Tier an der Leine, gibt es neben einer professionellen Verhaltenstherapie einige Möglichkeiten, die Ihr als Tierhalter im Alltag umsetzen könnt. Schon während des täglichen Spaziergangs könnt Ihr viel an dem Selbstwertgefühl Eures Fellfreundes arbeiten. Auf jeden Fall solltet Ihr Ruhe bewahren und Vertrauen in Euren Hund setzen. Körpersprache ist das A und O. Stressauslösende Situationen sind ebenso tabu wie hektische Aktionen. Um dem Hund Angst nehmen zu können, ist viel Zeit und noch mehr Geduld nötig. Nur so kann eine innere Bindung zu Eurem felligen Liebling aufgebaut und gefestigt werden. Durch Lob bei gemeinsamen Aktivitäten unterstützt Ihr Euren Vierbeiner. Der Mensch muss in jeder Situation Herr der Lage sein. Durch Euer eigenes ruhiges Verhalten, kann sich Euer Fellfreund entspannen. Mit einem unsicheren Leinenführer passiert genau das Gegenteil: die Angst des Vierbeiners wird unnötig verstärkt.

 

Unsicherheiten erkennen

Ein absolutes Warnzeichen sollte das Auftreten von Angst- und Panikattacken sein, wenn der Hund bis dato aufgeweckt und unauffällig durchs Leben gestapft ist. Bei akut auftretenden Symptomen solltet Ihr schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen. Denn dieser kann ausschließen, ob seine Reaktion vielleicht alters- oder krankheitsbedingt ist. Auch ein Hund mit schlechtem Sehvermögen oder körperlichen Krankheiten kann schnell zu einem Angstpatienten werden. Auf keinen Fall sollte man seinen ängstlichen Liebling ohne Absprache mit Fachleuten selbst medikamentieren. Auch die Gabe von homöopathischen oder pflanzlichen Mitteln sollte man den Experten wie Tierarzt, Tierheilpraktiker oder Tierpsychologen überlassen.

 

Eine allgemeine Lösung zur Angstbewältigung gibt es nicht. Ihr solltet Euren Vierbeiner jedoch in der Angstphase nicht trösten. In diesem Fall ist Trost nur ein Verstärker der Angst. Besser ist es, die Fellnase zur Ruhe kommen zu lassen, denn damit baut Ihr Vertrauen auf. Nicht sprechen, nicht schimpfen. Sobald sich der Hund wieder beruhigt hat, könnt Ihr mit einem Spielzeug oder Leckerchen versuchen, wieder in sozialen Kontakt mit Eurem ängstlichen Liebling zu treten. Hier ist viel Einfühlungsvermögen und noch mehr Geduld gefragt, mit der Euch Euer Vierbeiner mit bedingungsloser Liebe und Treue dankt.