Sicher weißt Du, dass Schmerzen etwas sind, das nicht prinzipiell nur schlecht ist, sondern vor allem eine Warn- und Schutzfunktion haben, die ausgelöst wird, wenn Deinem Körper ein Schaden zugefügt wird. Bei Tieren funktioniert das Schmerzempfinden ähnlich wie unseres, allerdings mit dem Unterschied, dass sie deutlich leidensfähiger sind als wir.

Während wir Menschen unserem Schmerz in der Regel verbal Ausdruck verleihen, leiden Tiere meistens stumm. Sie haben gelernt, dass sie in der Wildnis keine Schwäche oder körperliche Eingeschränktheit zeigen dürfen, weil sie sich sonst für mögliche Feinde angreifbar machen. Dementsprechend schwer ist es jedoch auch für uns zu erkennen, wenn unsere Vierbeiner Schmerzen haben, besonders, weil es zwischen verschiedenen Tierarten und individuell natürlich auch Unterschiede gibt. Ferkel schreien schon lautstark, wenn man sie nur hochhebt, Kühe erdulden auch starke Schmerzen eher stoisch und viele Kleintiere stellen stumm das Fressen ein und bewegen sich nicht mehr viel. Und unsere Hunde? Der Hund hat sich über viele Jahrhunderte an das Leben mit uns Menschen angepasst. Dadurch neigen viele Hunde zu Lautäußerungen, wenn sie Schmerzen haben, je nach dem, wie schlimm sie die Schmerzen wahrnehmen.

Ein weiterer Unterschied besteht, abhängig von der Dauer der Beschwerden, zwischen akuten und chronischen Schmerzen. Schmerzen, die in Haut, Muskeln, Gelenken und Knochen entstehen, nennt man somatisch, entstehen sie in den Eingeweiden, sind es viszerale Schmerzen und als neuropathisch bezeichnet man Schmerzen, die in den Nerven entstehen. Du kannst Dir bestimmt vorstellen, dass gerade lang andauernde, schwere Schmerzen auch Verhaltensänderungen wie Aggressivität hervorrufen können. Deshalb solltest Du Deinen Liebling immer auch auf körperliche Ursachen hin untersuchen lassen, wenn Du solche Charakterveränderungen feststellst.

Wichtig für die Behandlung von Schmerzen bei Tieren ist, dass wir ihnen nicht einfach Schmerzhemmende Medikamente geben können, wie wir sie selbst nehmen würden. Hunde vertragen andere Schmerzmittel als z. B. Katzen und auch Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten müssen berücksichtigt werden. Deshalb ist es wichtig, dass Du immer zuerst Deinen Tierarzt oder Deine Tierärztin aufsuchst, um die Behandlung zu besprechen.