Der Ursprung dieser vierbeinigen Schönheiten wird bereits in ihrem Namen verdeutlicht, denn „Hova“ steht für Hof und „wart“ für Wächter. So war der Hovawart bereits im Mittelalter und besonders bei den Germanen ein sehr angesehener und wertvoller Beschützer von Privateigentum wie Haus, Hof oder Werkstätten.
Die athletischen Vierbeiner mit ihrem langen, gewellten blonden, schwarzen oder schwarzmarkenen Fell haben ein ausgesprochen elegantes Auftreten. Mit ihrer gelassenen, willensstarken, aber überaus freundlichen Art haben die sportlichen und leistungsstarken Allrounder allerdings deutlich mehr zu bieten als nur eine hübsche Optik. Es ist daher wichtig, dass Du Dich für diese anerkannte Dienst- und Gebrauchshunderasse nicht nur aufgrund ihres Aussehens entscheidest, sondern vor allem ihr Wesen in die Entscheidung miteinbeziehst.
Der kräftige und große Vierbeiner, der gern mit kreativem Ungehorsam und Beharrlichkeit seinen Willen durchsetzt, ist nicht für unerfahrene Halter*innen geeignet. Er testet zu Beginn sehr genau aus, wer das Rudel führt. Wenn ihm in dieser Phase nicht mit einer konsequenten Ruhe, einem gewissen Durchsetzungsvermögen und Geduld entgegengetreten wird, neigt der Hovawart zu Dominanz und aus Selbstbewusstsein wird schnell ein Führungsanspruch. Der Hovawart wird durchschnittlich 12 Jahre alt, wobei jedoch auch einige 15 Jahre oder älter werden.
Liebenswürdiger Familienhund
Obwohl diese intelligente Hunderasse als sehr selbstständig gilt, ist dem Hovawart die Nähe zu seiner Familie sehr wichtig. Er ist sehr anhänglich und sensibel und genießt regelmäßige Streicheleinheiten. Wer sich die Zeit nimmt, den liebenswerten Hund intensiv, am besten in einer Hundeschule, zu erziehen, auszulasten und dabei stets souverän aufzutreten, schafft die besten Voraussetzungen für ein perfektes Mensch-Hund-Team und eine Freundschaft fürs Leben.
Auch mit Kindern versteht der Hovi sich prächtig und er begegnet ihnen stets freundlich und tolerant. Bereits als Welpe wird seine verspielte Art deutlich und als tobender Spielkamerad sorgt er für jede Menge Spaß bei Groß und Klein. Mit Aggressivität oder Übersprungshandlungen ist bei dem aufmerksamen Vierbeiner nicht zu rechnen. Lege auch im Zusammenspiel von Kind und Hund nicht nur Wert auf die Erziehung des Tieres, sondern bringe auch Deinen Kindern früh einen respektvollen Umgang mit dem Vierbeiner bei.
Langeweile ist ein Fremdwort
Wichtig zu wissen ist, dass ein sportliche Arbeitshund wie der Hovawart nicht nur durch das Toben in der Familie allein ausreichend ausgelastet ist. Der liebevolle Schützling eignet sich insbesondere für aktive, sportliche Menschen, idealerweise mit Haus und Garten, die ihn gern beispielsweise zum Joggen, Reiten, Radfahren oder Wandern mitnehmen. Mehrer Gassirunden täglich sind ein Muss und es versteht sich von selbst, dass mindesten einer dieser Touren sehr ausführlich betrieben werden sollte, damit der Vierbeiner ausgiebig laufen kann. Ebenfalls ein Muss sind darüber hinaus die geistige Auslastung des intelligenten Hovawarts. Beim Hundesport, wie Agility, oder auch Turnierhundesport zeigt sich der Hovawart sehr lernwillig und ausdauernd. Nicht selten werden die Tiere auch als Rettungs-, Lawinen- oder Fährtenhund, sowie als Therapie- oder Behindertenhund ausgebildet. Seinem ursprünglichen Zweck als Wach- und Schutzhund wird der Vierbeiner auch heute noch gerecht und nur zu gerne beschützt er den Grund und Boden seines zweibeinigen Rudels.
Die Geschichte des Hovawarts
Die genaue Abstammung des heutigen Hovawarts ist leider nicht genau rekonstruierbar, doch vermutlich geht er aus verschiedenen Schutz- und Wachhunderassen, wie dem Neufundländer, dem Kuvasz und dem Deutschen Schäferhund hervor. Im Jahr 1937 wurde der Hovawart durch den VDH als eigenständige Rasse anerkannt.
Ein gesunder und robuster Begleiter
Es ist seinem großen Genpool zu verdanken, dass der Hovawart durch Gesundheit und Fitness überzeugt. Im Gegensatz zu einigen anderen Hunderassen verfügt die Hunderasse über gute Körperproportionen und auch Erbkrankheiten, wie die stark verbreitete Erkrankung des Knorpels am Kniegelenk (OCD) und die Hüftgelenksdysplasie (HD), die viele große Hunde betrifft, treten eher selten in Erscheinung.