Denkst Du, eine artgerechte Hundehaltung ist nur auf dem Land möglich? Zahlreiche Tierfreund*innen beweisen täglich das Gegenteil! Wichtig ist allerdings, dass eine enge, positive Bindung zum Menschen besteht und Du ihm ausreichend sinnvolle Beschäftigung bietest. Orientiere Dich bei der Hundehaltung nicht an Deinen menschlichen Bedürfnissen, sondern sorge dafür, dass Dein Liebling seinen rassespezifischen, individuellen Bedürfnissen nachkommen kann. Dann fühlt er sich in seiner Familie verstanden und wahrgenommen und ist zufrieden. Wichtig ist außerdem vor allem die Erziehung, damit Dein Hund sich im Alltag immer an Dir, als Partner*in orientieren kann.

Zugezogen oder hineingeboren?

Unabhängig von der notwendigen Erziehung und Orientierung, fällt es einem Vierbeiner, der in die typischen Stadtgeräusche hineingeboren wurde, einfacher, sich zurechtzufinden und zu integrieren. Damit ein vom Land zugezogenes Tier sich auch in der unbekannten Umgebung wohlfühlt und eigentlich gefestigte Befehle wie „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“ weiterhin zuverlässig ausführt, ist viel Geduld erforderlich. Optimalere Voraussetzungen sind selbstverständlich gegeben, wenn ein junger Hund während seiner ersten Lebenswochen bereits ein abwechslungsreiches Umfeld erlebt hat und nun mit Deiner Hilfe mit dem Leben im Großstadtdschungel und den vielen neuen Herausforderungen vertraut gemacht wird.

Außerdem entscheidend ist ein sanfter und langsamer Einstieg in das Stadt-Training, denn so kannst Du das Stresslevel Deines Lieblings senken. Plötzliches Bus- und Bahnfahren oder im dichten Gedränge der Einkaufsstraße permanent das Kommando „Bei Fuß“ befolgen zu müssen, überschwemmen ihn hingegen mit Stresshormonen und machen das Training unmöglich.

Mit Ruhe und Gelassenheit

Klar ist, dass nicht jeder Hund in derselben Situation auch gleich viel Stress empfindet. Hierbei spielen vor allem das Alter, die Gesundheit, der Trainingsstatus und die Tagesform eine wichtige Rolle. Beobachte Deinen Vierbeiner daher gut in verschiedenen Situationen und lerne, sein Stresslevel richtig einzuschätzen. Da er sich an Dir orientiert, kannst Du außerdem Deine eigene Ruhe und Gelassenheit auf ihn übertragen und ihm Sicherheit vermitteln, um die Stadt mit allen Sinnen zu erobern.

Der Hund muss nicht immer mit

Du hast noch einen wichtigen Termin oder musst kurz zum Supermarkt? Es kann auch die bessere Entscheidung sein, Deinen Vierbeiner zuhause zu lassen. Damit das funktioniert, ist es sinnvoll, wenn der Großstadt-Hund von klein auf lernt, auch einmal allein zu Hause zu bleiben. Auch dieses Training sollte über eine Gewöhnungsphase in kleinen Schritten erfolgen, die auch, besonders altersabhängig, mehrere Wochen dauern kann. Grundsätzlich solltest Du Deinen Hund aber nicht länger als vier bis fünf Stunden alleinlassen, damit das Rudeltier sich wohlfühlt.