Hochsaison für fiese Schmarotzer

Wenn Du einen Hund oder eine Katze hast, kennst Du mit Sicherheit das Problem, dass sich besonders an warmen Tagen gerne Zecken, Flöhe und andere Plagegeister im Fell und auf der Haut der Tiere einnisten. Bei Sonnenschein und angenehm warmen Temperaturen fallen uns die täglichen Spaziergänge um einiges leichter, als bei Hagel, Schnee oder Regen, doch im Sommer ist leider auch die Hochsaison der lästigen Blutsauger. Zum Glück kannst Du verschiedene Vorsichtsmaßnahmen treffen, um Deinen Vierbeiner vor dem Ungeziefer zu schützen und so entspannt gemeinsam mit ihm die frische Luft genießen zu können. Es ist schließlich viel angenehmer, wenn man die Fellnase beruhigt durch Wald und Wiese stromern lassen kann, ohne sich direkt Sorgen um Flöhe, Zecken und Co. machen zu müssen. Die Stiche der Parasiten sind nämlich leider nicht nur lästig, verursachen heftigen Juckreiz und Schwellungen, sondern können unter Umständen auch gefährlich sein.

Zecken können bedrohliche Krankheiten wie Borreliose, Ehrlichiose, Babesiose oder Frühsommer­ Meningoenzephalitis (FSME) übertragen, weshalb Du Deinen Hund oder Deine Katze nach jedem Gang ins Grüne auf die Plagegeister absuchen solltest. Hierbei ist es wichtig, dass Du besonders auf leicht behaarte Körperregionen wie Kopf, Ohren, Achseln und Innenschenkel achtest. Wenn Du eine Zecke findest, ist es wichtig, dass Du sie schnell und vorsichtig entfernst. Wenn sie sich schon festgebissen hat, solltest Du auf eine spezielle Zeckenzange oder -karte zurückgreifen. Beachte dabei, dass Hausmittel wie Öl, Alkohol, Klebstoff oder Äther nicht ratsam sind, da durch den Todeskampf der Zecke ihr eventuell infizierter Darminhalt in die Blutbahn Deines Vierbeiners gelangen kann.

Die richtige Prophylaxe

Es gibt spezielle Tierarzneimittel in Form von Tabletten, Tropf-Präparaten oder Halsbändern, die die Parasiten weitestgehend fernhalten. Von chemischen Produkten bis hin zu natürlichen Substanzen ist die Auswahl an Möglichkeiten zur Zeckenbekämpfung im Zoofachmarkt enorm vielfältig. Lasse Dich hierzu deshalb am besten im Zoofachmarkt oder bei einer*m Tierarzt/-ärztin beraten, was das richtige Mittel für Dein Tier ist. Wichtig sind dabei natürlich Deine eigene Einstellung sowie die individuelle Reaktion Deines Tieres auf verschiedene Mittel.

Wirkungsweise der unterschiedlichen Präparate

Es gibt Spot On-Präparate, die meist aus chemischen Substanzen bestehen und den Vierbeinern in der Regel in den Nacken oder bei größeren Tieren auf den Rutenansatz geträufelt werden. Wenn Du Die Anwendung ca. alle vier Wochen wiederholst, sind viele dieser Mittel sehr wirkungsvoll, da sie Zecken nicht nur abtöten, sondern oft schon ihre Bisse abwehren. Viele Spot On-Mittel sind sogenannte Combi-Präparate und wirken gleichzeitig auch gegen Flöhe und Stechmücken. Achte darauf, dass sich die Dosis nach dem Gewicht des Vierbeiners richtet und die Präparate in unterschiedlichen Konzentrationen erhältlich sind! Lies deshalb auf jeden Fall den Beipackzettel vor der Anwendung.

Du kannst Dich allerdings auch für ein Schutzhalsband entscheiden. Diese sind gummiartig und wirken vergleichbar mit den Spot On-Mitteln. Sie funktionieren ebenfalls über chemische Stoffe und müssen von Deinem Vierbeiner durchgängig getragen werden, damit sie effektiv schützen können.

Eine weitere Option ist spezielles Flohpuder, das nicht nur vor Flöhen, sondern auch vor anderem Ungeziefer schützen kann. Der Vorteil des Mittels ist, dass es eine sehr schonende Behandlung ist, doch dafür muss die Anwendung im Gegensatz zu den anderen Varianten ein bis zweimal die Woche wiederholt werden.

Vielleicht hast Du auch schon einmal von der schützenden Wirkung von Kokosöl in diesem Kontext gehört? Zwar ist diese nicht wissenschaftlich nachgewiesen, doch das Öl ist tatsächlich reich an Laurinsäure, die abstoßend auf die Parasiten wirkt. Wichtig ist allerdings, dass die Anwendung nur bei kurzhaarigen Tieren funktionieren kann und Du Deinen Hund täglich mit dem Kokosöl einreiben musst, damit es gegen die Plagegeister helfen kann.

Auch über die Wirksamkeit von Lavendel-, Zitronellen- oder Teebaumöl gibt es keine Studien. Da hier die Verträglichkeit sehr umstritten ist und Teebaumöl sogar eine toxische Wirkung auf Hunde haben kann, ist von diesen Mitteln abzuraten.

Der springende Punkt

Wie Du sicherlich weißt, ist Flohbefall keine Frage mangelnder Hygiene, sondern kann zum Beispiel durch den Kontakt zu einem anderen Tier entstehen, das mit Flöhen befallen ist. Selbst in den eigenen vier Wänden können sich die Tiere anstecken, wenn sie schon einmal Flöhe hatten, die dann Eier gelegt haben können, aus denen sich Monate später neue Flöhe entwickeln. Du kannst einen Flohbefall Deines Vierbeiners an starkem Juckreiz und daraus folgendem anhaltendem Kratzen erkennen. Die Folge sind oft Hautwunden, Entzündungen und Haarausfall. Besonders betroffen sind Tiere, die allergisch auf den Speichel der Flöhe reagieren und eine sogenannte Flohspeicheldermatitis haben. Wenn dies Deine Fellnase betrifft, solltest Du auf jeden Fall eine*n Tierarzt/-ärztin aufsuchen.

Um Deinen Liebling vor dem Befall zu schützen, solltest Du Dich wie beschrieben zu den einzelnen Schutzmitteln beraten lassen und das Geeignetste regelmäßig anwenden. Zudem ist es empfehlenswert, Textilien wie Decken und Kissen regelmäßig in der Waschmaschine zu reinigen und beliebte Liegeplätze wie das Sofa regelmäßig abzusaugen. Außerdem gibt es spezielle Umgebungssprays, die bei regelmäßigem Einsatz ebenso wirksam dabei helfen, Dein Haus oder Deine Wohnung von den Schädlingen zu befreien. Flöhe und Flohlarven werden durch den Wirkstoff des Mittels abgetötet. Wichtig: Diese Umgebungssprays sind nicht für die direkte Anwendung an Deinem Haustier geeignet!