Wenn Hunde vor die Fensterscheibe laufen

Wir alle verhalten uns manchmal ein wenig ungeschickt, so auch unsere Hunde. Die unzähligen Videos von witzigen, tollpatschigen Situationen, die Halter:innen von ihren Vierbeinern aufgezeichnet haben und die im Internet zu finden sind, kommen schließlich nicht irgendwoher. Manche sind stärker davon betroffen und haben immer wieder das Problem, dass sie eine Kurve zu schnell nehmen oder vor diverse Hindernisse laufen und andere haben das Glück nur ab und zu mal einen schlechten Tag zu erwischen. Bei jungen Welpen, die gerade so das Laufen gelernt haben und deren Feinmotorik noch ausbaufähig ist, ist ein wenig Tollpatschigkeit zum Beispiel völlig normal. Doch was sind die Ursachen für die Unterschiede im Geschick von Hunden und wie kannst Du einen besonders ungeschickten Hund unterstützen?

Warum sind Hunde tollpatschig?

Manche Hunde sind einfach von Natur aus tollpatschiger als andere. Besonders großen Hunderassen wie Bernhardinern oder Neufundländern wird nachgesagt, häufig etwas weniger koordiniert zu sein. Auch Wachstumsschübe können das Ungeschick unserer Vierbeiner verstärken. Ihre Körper verändern sich in diesen Phasen schnell und die Tiere müssen sich erst einmal an die neuen Proportionen gewöhnen.  Allerdings können auch verschiedene gesundheitliche Ursachen dafür sorgen, dass unsere Lieblinge sich ungeschickt verhalten. Häufige Gründe sind Gelenkprobleme, zum Beispiel Arthritis oder auch neurologische Störungen. Auch zum Beispiel Innen- oder Mittelohrentzündungen, Intoxikationen, Schlaganfälle, Tumore, Infektiöse oder entzündliche Erkrankungen sowie idiopathische vestibuläre Erkrankungen können sich auf das Gleichgewicht und/oder die Geschicklichkeit der Tiere auswirken. Da es so viele Unterschiedliche Möglichkeiten gibt, die Tollpatschigkeit Deines Vierbeiners zu erklären, ist es wichtig, dass Du auf Veränderungen und zusätzliche Symptome achtest und im Zweifel eine tierärztliche Praxis aufsuchst.

Wie kann ich meinen tollpatschigen Hund unterstützen?

Es ist nicht immer einfach, auf einen tollpatschigen Hund aufzupassen. Man macht sich häufig Sorgen, dass der Liebling sich verletzen könnte und muss sehr aufmerksam sein, um herauszufinden, ob eine gesundheitliche Ursache hinter der Tollpatschigkeit steckt. Trotzdem ist es wichtig, dass Du Deinen Vierbeiner bestmöglich unterstützt, sodass er sich wohlfühlt und sicher ist. Sind Arthritis oder andere Gelenkprobleme der Auslöser für die Tollpatschigkeit des Tieres, kann eine spezielle Diät mit Nahrungsergänzungsmitteln helfen. Lasse Dich hierzu am besten von Tierärzt:innen beraten. Es ist außerdem häufig sinnvoll, die Umgebung des Tieres soweit es geht hundesicher zu gestalten, sodass er sich nicht mehr an scharfen Kanten und Hindernissen verletzen kann. Zudem kann regelmäßige Bewegung helfen, die Muskulatur und Koordination zu stärken. Spiele mit Deinem Vierbeiner, um seine Geschicklichkeit zu fördern. Außerdem kannst Du Dir Hundetrainer:innen zur Hilfe holen, um durch Training gezielt effektiv und sicher das Gleichgewicht des Vierbeiners zu verbessern. Wichtig ist, dass Du dabei immer geduldig bleibst und Deinem Hund liebevoll begegnest, um keine Ängste oder Unsicherheiten zu verstärken.

Du kennst Deinen Vierbeiner am besten und kannst so am besten darauf achten, was ihm guttut und ihm helfen. Übrigens kennen uns unsere Hunde auch besser, als wir vielleicht denken. Laut einem Experiment der Vetmeduni in Wien können Hunde nämlich unterscheiden, ob wir ihnen aus Tollpatschigkeit oder aufgrund gemeiner Absichten ein Leckerchen vorenthalten und reagieren entsprechend unterschiedlich.